Poetry Slam

Hochzeitsslam – Junessa da chönder vörgessa

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Ich steh jetzt hier, vor dir und dir. Und vor all den andern, die durch den Raum hier wandern oder still am Platz sitzen und heimlich das Essen vom Sitznachbarn stibitzen. Passt auf, denn nichts ist sicher, auch wenn es das eure scheint. Denn manchmal ist Nichts so sicher, wie man es am Anfang meint.

Jaa, Junessa, wie ihr wisst, ist bei mir vieles nicht so sicher. Mein Körper ist nicht sicher vor meinem Übermut, meine Agenda nicht vor meiner Terminflut, mein Gedächtnis funktioniert nicht wirklich gut und manchmal, ja manchmal fehlt mir auch einfach der Mut. Ich bin nicht gut darin, auf Sachen aufzupassen oder darin, den Zug nicht zu verpassen. Ich habe 5 offene Anfragen beim SBB Fundservice, weiss kaum je den Namen meines vis-a-vis, vergesse Geburtstage, Muttertage, Vatertage und manchmal sogar Schul- und Arbeitstage. Doch eins ist bei mir Sicher und zwar das Essen auf meinem Teller. Also, wenn ihr versuchen wollt, euch daran zu bedienen kann ich nur sagen… Den Rest des Beitrags lesen »

Ich trau mich nicht und deshalb trau ich mich

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Ich und du, wir stehen hier. In der einen Hand ein Bier, in der anderen ein Stück Papier. Ein Bericht zu Gräueltaten, mit Menschen die durch Flüsse waten, die hohe Zäune erklimmen und durch tiefe Wasser schwimmen. Menschen, die getötet werden oder auf andere Weise sterben. Menschen die trauern, die weinen, die schreien und verzweifeln. Menschen, sich nach Sicherheit sehnen, nach Freiheit und Gerechtigkeit streben. Menschen die gezwungen werden gefährliche Wege zu gehen, ohne die Möglichkeit zurückzukehren. Menschen wie du und ich. Menschen mit Bildung, Menschen ohne Bildung. Menschen mit Familie, Menschen ohne Familie. Menschen mit andern Sprachen, anderen Kulturen, anderen Religionen und anderen Bräuchen. Doch eines sind sie alle… Den Rest des Beitrags lesen »

Technick – der Geschichten Untergang

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Es war einmal, da hat man sich noch Geschichten erzählt. Man hat sich erzählt, von windigen Böen, von rauschenden Meeren, von glänzenden Sonnen, unendlichen Höhen. Voller Farben, voller Formen , vor ganzen Heerschaaren von Zuhörern.

Man hat sich erzählt, von übertriebenen Festen und dazu diese übertriebenen Gesten, von wunderhübschen Szenen, die in sich schon an göttliche Schönheit lehnen, von Frauen, die nicht geizen, mit ihren Reizen, die bereitwillig ihre Beine spreizen, von Nächten voller Sex und Suff, von Tagen an der frischen Luft, von Stunden inmitten vom Frühlingsduft.

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Wenn nicht enden will, was enden soll

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Es gab sicher mal jemand, der sagte „Zu Jung bist du nie, für ein bisschen Poesie“. Hier also mein Versuch…

Was, wenn nicht enden will, was enden soll
Die Traurigkeit, der Hass, der Groll
Wenn wir nicht kontrollieren können, was wir denken
Und uns schlechte Gefühle lenken
Wenn wir nicht mehr wissen, was wir tun
Und die dunklen Seiten, die in uns ruhn
Zum Vorschein kommen wollen
Und all die Liebe zur Seite rollen
Was, wenn wir nicht mehr weiter wissen
Und die weisse Flagge hissen
Wenn wir nicht mehr können, nicht mehr wollen
Und all das Gute, das schon fast verschollen
Nur noch flackert, nur noch funkt
Und wir schon sagen Schluss, Aus, Punkt
Dann gibt’s noch eins, das retten kann
Was beinahe schon war im tödlichen Bann
Denn ein Funke ist, ein Funke bleibt
Solange noch ein bisschen Hoffnung in uns weilt
Sie besiegt die Traurigkeit, den Hass, den Groll
Sie beendet, was enden soll